Altglas: Meyer Optik Trioplan 100mm

Früher war alles besser! Sagen viele. Ganz so alt bin ich noch nicht um das zu bestätigen, aber ich entdecke zumindest im Bereich der Fotografie immer wieder tolle Dinge von „früher“.

Eher durch Zufall (vielen Dank, Robert!) bin ich auf ein gut 50 Jahre altes Objektiv aus dem Hause „Meyer Optik Görlitz“ gestoßen – das „Trioplan“ 100mm f2.8. Ein Teleobjektiv also, mit M42 Anschluß! Sowas hatten wir ja bereits, denn dank Adapter ist es super an der Fuji zu bedienen.

So sieht das gute Stück übrigens aus (und weil es so alt ist, gibt es das Foto mit „vintage“ Filter):

Meyer Görlitz Trioplan 100 f2.8 © Stephan Cremer

Macht es denn gute Fotos? Oder anders gefragt: was ist besonders an Fotos mit diesem Objektiv? Das Bokeh!!!

Ich habe an ein paar Tagen etwas Grünzeug fotografiert, um mir davon ein Bild zu verschaffen – und mein Eindruck: WOW! Es macht wirklich Spaß.

(zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Alle Foto sind mit Offenblende (f2.8) gemacht worden, um diese ballförmige Unschärfe zu erreichen – was aber gleichzeitig ein Nachteil ist: denn die Fotos sind so alle ziemlich weich und richtige Schärfe erreicht man erst abgeblendet (dadurch verliert man allerdings wieder das schöne Bokeh).

Zusammenfassung? Hm… ich schreibe einfach ein kurzes positiv/negativ Feedback:

positiv:

  • trotz des hohen Alters (50+) ist es erstaunlich nutzbar und scheinbar sehr viel wert
  • es macht sehr viel Spaß damit zu fotografieren – denn:
  • das Bokeh ist bei Offenblende fantastisch
  • Nahstellgrenze ca 1.20m (gut im Vergleich zu dem Weltblick 135mm von neulich)
  • dank M42 Anschluss passt es auf alle meine Kameras (digital wie analog)
  • es sieht gut aus
  • es ist älter als ich und meine beiden Kinder zusammen

negativ:

  • trotz (oder gerade wegen?) des hohen Alters ist es scheinbar sehr teuer, hier sollte man wirklich überlegen, ob man sich sowas kauft – denn:
  • es ist bei Offenblende sehr „weich“ und erst ab Blende 4 wirklich brauchbar – allerdings verliert man so das schöne Bokeh
  • außerdem: CAs ohne Ende (zumindest bei Offenblende)

Also was nun? Es macht Spaß und das zählt für mich. Will ich das Bokeh, muss ich mit weichen Bildern rechnen. Abgeblendet bleibt mir eine schöne (auf Kleinbild gerechnete) Brennweite von 150mm und da ich mit das 90mm Objektiv von Fuji nicht leisten kann (hallo Fuji – Wink mit dem Zaunpfahl – schick mir doch mal eins zum Test), experimentiere ich weiterhin mit Altglasalternativen und entdecke die eine oder andere Perle. Das Trioplan hat auf jeden Fall einen sicheren Platz in meiner Fototasche!

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