Fujifilm X-Roadshow in Hamburg

Ende November hat es mich nach Hamburg verschlagen, um die Fujifilm X-Roadshow zu besuchen. Ich hatte absolut keine Ahnung, was ich dort erwarten sollte – außer, dass man Kameras und Objektive leihen konnte. Das alleine hat mir schon gereicht. Einen kleinen Reisebericht dazu liest du jetzt hier.

Ich gebe ja zu, das Vorschaubild zu diesem Beitrag ist schon ein wenig „clickbait“ – aber würdest du das hier lesen, wenn ich ein Foto von Kameras und Objektiven gewählt hätte? Immerhin gehört das Foto dazu und es ist von mir. Wenn du ausschließlich Fotos sehen willst, scrolle bitte noch weiter – es gibt eine Menge Text vorab.

Also von Anfang an… irgendwo hatte ich gelesen, dass Fujifilm durch Deutschland reist und ihre Produkte vorstellt. Irgendwas von Workshops hatte ich noch gehört und tja, die Möglichkeit Objektive auszuleihen und zu testen. Das passte ganz gut, denn ich hatte immer schon das Fujinon XF 56 f1.2 im Kopf, habe mir dann aber die (preislich) günstigere Alternative in Form des XF 50 f2.0 gekauft – aber ich wollte mal sehen, was ich denn so verpasse. Außerdem war es eine Möglichkeit, gleichgesinnte Fujigrafen zu treffen. Zumindest mit einem habe ich mich dann auch quasi verabredet. Dieser gute Herr hat übrigens eine schicke Homepage, die du unter photo-schomburg.de finden kannst.

Los ging es also 7:30 Uhr am Sonntag – die Reise war mit der Bahn geplant, denn in Großstädten fahre ich ungern selbst mit dem Auto. Ich hatte mir online bereits Tickets angesehen, die so um die 20€ lagen. Am Automaten im Bahnhof stand dann allerdings 30/40€ bzw 65€ für eine Hin- und Rückfahrt. War mir zu teuer, aber ich hatte nur noch etwa 5 Minuten, bis der Zug fuhr. Daher -zack- auf „buchen“ und der Automat hörte auf zu funktionieren. Geil, dachte ich… ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung davon, dass ich ein Ticket auch beim Schaffner oder an den anderen beiden Automaten direkt am Bahnsteig kaufen konnte. Wer ahnt denn auch sowas? Also fix Smartphone raus, online für die gewünschten 20€ mit Kreditkarte buchen und nach Sekunden war das Ticket auch schon auf dem Handy. Kurzer Check… FUCK… falschen Tag gebucht… Also auf zum Schaffner, diesem die Story erzählt und ich durfte zumindest bis Schwerin fahren. Dort war ich beim Service, der meinte „Sie müssen ein neues Ticket bis Hamburg kaufen, das kostet 29€ aber das alte können Sie dann stornieren“. Karte raus, kaufen. Im Zug nach Hamburg habe ich dann mal geprüft, ob der Umtausch eines Onlinetickets so einfach geht. Klar, geht. Kostet aber 19€ Gebühr.

Irgendwann war ich dann in Hamburg und habe direkt einigen Leuten mit Pappbechern in der Hand Zigaretten geschenkt. Lieber so, als wenn die sich billigen Fusel von meinem Geld kaufen. Der eigentliche Plan war übrigens, vom Bahnhof zum Altonaer Kaispeicher zu laufen. Ich habe mich dann allerdings für den Bus entschieden und war somit bereits nach 45 Minuten am Zielort, der gut lesbar mit „FUJIFILM X-ROADSHOW“ Flaggen zu finden war.

Die Roadshow hatte ich mir eigentlich größer vorgestellt, so quasi in einer riesigen Halle – aber es war dann doch „nur“ ein 200qm, loftähnlicher Raum in dem Bereits ein Vortrag von Philipp Rathmer lief.

Nachdem ich seine Bilder bestaunte und mir gratis Kaffee und Cola holte, ging es zum ersten Stand. Hier lag unter anderem die Fujifilm GFX 50s rum, die etwa so teuer ist wie mein Auto, aber definitiv bessere Bilder macht. Die X100f machte allerdings auch einen netten Eindruck. Aber ich war ja nicht wissensdurstig was die Kameras anging.

Auf zu den Objektiven! Ein sehr nettes, höfliches und technisch interessiertes Team nahm dann meine „Bestellung“ über das XF 56 f1.2 an, welches ich dann gleich an meine X-Pro2 schraubte. Samt Kamera und Objektiv bin ich dann ein wenig knipsend umher gelaufen und war – zumindest draußen, bei gutem Licht – angenehm überrascht von der Bildqualität. Stichwort „bokeh“:

(zur Großansicht auf das Foto klicken)

Ja, das ist schon recht geil. Ich habe mich dann noch mit Peter Hawk über meine Kamera und „mein“ Objektiv unterhalten. Allerdings wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, mit wem ich da geredet hatte.

Im normal belichteten Ausstellungsraum war der Autofokus dann irgendwie nicht mehr so schnell, wie ich es daheim von meinem XF 50 gewohnt war. Einer der Servicemenschen bestätigte mir das… mit dem rosa Rand in einigen Bereichen des Fotos war ich dann auch nicht zufrieden – also haben wir mir beide zum Kauf des 50ers gratuliert.

Das zweite Objektiv meiner Wahl war das Fujinon XF 90 f2 – schon ein wenig betagt, aber deswegen nicht schlechter. Ich muss sogar sagen, dass es mir auf Anhieb besser gefallen hat, als das 56er – trotz der „langsameren“ Blende. Aber es hat rein subjektiv schneller fokussiert und die Brennweite ist auch nicht uninteressant (135mm auf Kleinbildformat gerechnet). Außerdem ist es „weather resistant“ also „wetterfest“ bzw eher spritzwassergeschützt. Es hat zwischendurch viel geregnet, aber ich wollte es dann doch nicht auf diese Eigenschaft testen.

Nach einigen Schnappschüssen habe ich mich dann in den Vortrag von Peter Hawk gesetzt, der einiges zum Thema Blitz/Studio-Fotografie zu erzählen hatte und dies an einem Model demonstrierte.

Später, nach dem absolut interessanten und witzigen Vortrag, konnte man mit seiner Kamera ein paar Fotos vom Model machen.

Während die ersten Besucher ihre Augen und Kameras strapazierten, habe ich aus der zweiten Reihe mit dem XF 90 bei Offenblende geknipst.

Gar nicht mal so schlecht, finde ich. Aber dann wollte ich das ganze auch mal mit Blitz versuchen und hab mir dafür das XF 16 f1.4 auf die Kamera geschraubt.

Für die Umgebung vielleicht etwas zu weit, aber dennoch brauchbar. Mit Blitz sieht das dann natürlich auch viel „plastischer“ aus.

Nachbearbeitung pro Bild ca 30 Sekunden… Da geht sicher noch einiges, aber das ist einfach nicht mein Stil. Dennoch hat es Spaß gemacht und es sind durchaus vorzeigbare Fotos, wie ich finde. Das Model heißt übrigens „Liyah Tyria“ und ist auf Instagram zu finden.

Als letztes Objektiv habe ich mir dann das neue XF 80 f2.8 Makro ausgeliehen. Mit dem habe ich mich vorab gar nicht auseinandergesetzt und fand es auch völlig uninteressant – weder Brennweite noch Blende oder die Macrofunktion waren ansatzweise spannend. Dennoch wollte ich es mal testen, wenn ich schon die Möglichkeit dazu habe.

Mittlerweile ging der Vortrag vom Herrn Hawk in die zweite Runde bzw startete zum zweiten mal, mit gleichem Model aber anderem Publikum und später auch anderen Lichtformern. Wieder habe ich ein wenig aus der zweiten Reihe draufgehalten (deswegen sind auch mal Köpfe, Hände, Kameras oder Softboxen zu sehen – sorry) und hatte teilweise ISO Werte von 12.800, bis der Kollege diese coolen Dauerlichtstriplights benutzt hat (letztes Foto).

Bis zu diesem Zeitpunkt fand ich das 80er nach wie vor unspannend. Als ich mir dann daheim die Fotos angesehen habe, dachte ich nur „holy shit, das Teil ist MESSERSCHARF“. Keine Ahnung, wie und warum, aber auf dem Kameradisplay sind die Fotos ja meist schärfer als auf größeren Bildschirmen. Deswegen war das Objektiv auch so banal und bei der Rückgabe meinte ich deswegen noch „also von allen Objektiven ist das hier das langweiligste“. Der Kollege am Tresen war überrascht. Ich aber wie gesagt später auch – was man auf den kleinen Fotos hier nicht so gut sieht. Daher habe ich mal zwei Fotos in etwas größerer Auflösung hochgeladen – als Screenshot aus der Lightroomumgebung (nicht nachgeschärft!).

Oben links ist jeweils der 1:1 Bildausschnitt weiß umrandet:

Kennst du den Typen auf dem zweiten Foto? Ich passe zwar ganz und gar nicht neben die attraktive junge Frau, aber so ist es nun mal passiert – ich war für 30 Sekunden Model für Peter Hawk! Der Peter wollte etwas zu seinen Striplights erzählen und ich saß gerade in Sichtweite, also rief er mich zu sich auf die Bühne um auch an mir diesen „Katzenaugen“ Effekt zu demonstrieren und das Foto anschließend live auf seiner Kamera zu bearbeiten (das Foto von mir ist übrigens von einem Monitor abfotografiert). Warum das? Kleine Demonstration des Direktdrucks von der Kamera auf den Instax Share SP-2 Drucker. Den Ausdruck habe ich dann übrigens als „Gage“ bekommen. Sehr cool. Mir hat es gefallen. Peter: ruf mich an, wenn dir mal ein Model absagt – ich komm auch nach Frankfurt!

TL;DR
Das war die Roadshow 2017 von Fujifilm. Ich fand es sehr interessant. Das Fujinon XF 56 f1.2 ist zwar schon recht genial, gerade wegen der 1.2er Blende, aber ich bin mit meiner 50mm Variante mehr als zufrieden (die außerdem gegen Wasser geschützt ist). Wenn es etwas mehr Tele sein sollte, wäre das XF 90 definitiv meine nächste, erste Wahl. Das XF 80 Makro ist zwar überraschend sehr scharf, aber dennoch waren alle anderen Objektive „besser“ oder „interessanter“ – ganz besonders das XF 16 f1.4 (aber das ist ja bereits in meinem Besitz, wenn du das hier liest).

Was ich sehr schade fand, der Instax SP-3 Drucker wurde weder vorgestellt noch angesprochen. Den hätte ich gerne getestet und gekauft. Diese Fuji Instax/Polaroids im quadratischen Format direkt von der Kamera drucken? Her damit, Fujifilm! Du kannst mir das Gerät gerne zum Testen schicken.

Ciao, bis zum nächsten Blog.

Newsletter

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert