Negative scannen mit der Fuji X-T1
Ich hatte es in einem der letzten Beiträge sicher schon erwähnt, dass mein Scanner nicht das beste Pferd im Stall ist – ständig Streifen auf den Fotos und Geschwindigkeit wie Qualität sind eben so, wie man es von einem 20 Euro Gerät erwarten sollte. Da ich mir einen richtig guten Scanner weder leisten kann noch will, muss eine andere Lösung her. Eine Möglichkeit ist, die Negative von einem professionellen Labor entwickeln und scannen zu lassen – die andere ist: die Negative selbst zu „scannen“ bzw zu digitalisieren mit Hilfe einer Digitalkamera. Zur ersten Möglichkeit gibt es demnächst einen Bericht, sobald die Fotos verfügbar sind.
Im Internet gibt es haufenweise Anleitungen, wie man mit Hilfe einer DSLR seine Negative „scannt“ – also eigentlich abfotografiert. Am Computer soll man sie dann invertieren (aus dem Negativ ein Positiv machen) und fertig ist der Digitalisierungsvorgang.
Klingt simpel, muss also getestet werden. Wo wir schon beim Thema sind: ein Versuch, ein Experiment, welches sich sicherlich über einige Wochen streckt bis ich (für mich) optimale Ergebnisse habe.
Die Idee dazu hatte ich neulich im Büro (natürlich nachdem ich meine Arbeit erledigt hatte), die ersten Vorstellungen davon hatte ich nach der Gartenarbeit. Ich habe zwar keine DSLR aber meine Fuji kann das sicherlich auch. Ein Makro-Objektiv fehlt mir, allerdings habe ich einen Zwischenring. Somit komme ich also schon dicht an das Negativ. Die Halterung für die Negative ist dank Scanner vorhanden und reichlich Material zum Scannen habe ich ohnehin. Um die Filmstreifen auszuleuchten, brauche ich eine Lichtbox – sowas kann man kaufen oder selbst basteln: einen Karton hat wohl jeder.
Das war der erste Teil… jetzt musste ich mir Gedanken machen, wie ich die Lichtbox zum Leben erwecke, die Negativhalterung vernünftig befestige und die Kamera entsprechend aufstellen kann. MacGyver, bitte übernehmen!
Die erste Idee war, das Tablet als Lichtquelle zu benutzen. Eine Öffnung in die Schachtel, einfach mal alles auf einen Stuhl, Kamera davor und testen. So sah mein Ghetto-Setup dann aus:
Gar nicht mal so gut. Aber für den Anfang reicht es aber aus.
Der nächste Schritt: das digitalisierte Negativ in ein Positiv umwandeln. Da ich ausschließlich Lightroom nutze, habe ich ein kleines Problem… dort gibt es nicht mal eben ein Tastaturkürzel zum Invertieren von Fotos… neee… aber dank dem Kollegen auf foto.nsonic.de habe ich (s)einen Trick mit der Gradationskurve durchgeführt und hatte dann ein Positiv. Das Problem jetzt ist natürlich, dass jede weitere Erhöhung von Kontrast, Helligkeit, Schwarzwert usw im Prinzip das Gegenteil bewirken. Aus plus wird minus und so – hier muss ich mir dann noch etwas einfallen lassen.
Ich zeige jetzt ein Foto, welches ich einmal mit der Fuji und einmal mit dem Epson V200 gescannt habe. Beide Varianten unbearbeitet und lediglich zugeschnitten.
Davon abgesehen, dass es wirklich nicht das schönste Beispielfoto ist (mit der Yashica J mini gemacht) und ich im Normalfall beim Epson Scanner noch eine automatische Belichtungskorrektur mache (die nicht immer die beste Wahl ist) muss ich zugeben, dass ich mit der abfotografierten Variante ein besseres Ausgangsmaterial habe. Ob die Fuji-Version jetzt auf Dauer schneller ist, wird sich zeigen.
An der Beleuchtung kann ich sicherlich auch noch etwas ändern, also richtig mit Lichtquelle. Aber für eine Low Budget Lösung ist das doch gar nicht mal so schlecht. Mein Ziel ist es hier einfach, dass ich auch Farbnegative vernünftig scannen kann – hier hatte ich mit dem Epson reichlich Probleme…
Wenn mir noch Änderungen / Verbesserungen einfallen, werde ich darüber berichten. Also dranbleiben.
Nachtrag
Ich habe noch fix dieses Foto als Vergleich angehängt, ganz billig als Diptych mit Handy und der Layout App von instagram.
Die eine Seite ist mit dem Epson V200 gescannt worden, die andere mit der Fuji abfotografiert.
Beim Scanner habe ich die automatische Belichtungskorrektur eingestellt, bei der Fuji Version hab ich im Prinzip gar nichts gemacht.
Welches ist welches?
Wenn du es weißt, hinterlasse einfach einen Kommentar.
Einkaufsliste:
- Fuji X-T1
- Fujinon 35/1.4
- Fuji MC-EX16 Zwischenring
- optionale 2. Negativhalterung
- leerer Karton
- Messer oder Schere
- Stuhl
- Kamerastativ
Update: neue Halterung und neues Objektiv = neuer Beitrag
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